Inflation wird zum dominanten Narrativ
Inflation ist im Frühling 2023 zum dominanten Thema der internationalen politischen Diskussion geworden. In der Berichterstattung fehlt mir aber der theoretische Hintergrund und die Vorgeschichte. Das soll hier nachgeholt werden. (pdf)
2023-05-19
Anfangs 2023 ist plötzlich Inflation auf den Titelseiten der Zeitungen erschienen und beherrscht nun die Diskussion in den meisten europäischen Länder und den USA.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine unter Einsatz der Energieexporte aus Russland nach Europa als Waffe, haben die Marktpreise für Gas und dann auch für Erdöl und schliesslich für Elektrizität stark erhöht. Diese Preiserhöhungen scheinen anderen Marktteilnehmer als Signal für Preiserhöhungen gedient zu haben. Diese Preiserhöhungen sind 2022 in die nationalen Preisindizes eingeflossen.
Die Preiserhöhungen sind beim Einkauf fühlbar und damit zu einem Thema des politischen Diskurses geworden. Die Politiker scheinen den Preiserhöhungen ziemlich hilflos gegenüber zu stehen. In der Diskussion fehlt mir der theoretische Unterbau und die Vorgeschichte der gegenwärtigen Ereignisse.
Landläufiger Begriff der Inflation
Eine Definition des englischen Wortes Inflation gibt drei Erklärungen des Begriffes im Bereich der Ökonomie:
- An increase in the quantity of money, leading to a devaluation of existing money.
- An increase in the general level of prices or in the cost of living.
- A decline in the value of money. https://en.wiktionary.org/wiki/inflation
Die alltägliche Diskussion meint meist die zweite Erklärung
Preissteigerung und Anstieg der Lebenshaltungskosten.
Diese Definition liegt den nationale Messungen der Inflation als
PreissteigerungMeist ausgedrückt als prozentuale Steigerung gegenüber
dem Vorjahr; wird in vielen Ländern monatlich erhoben.
zu Grunde und wird in Schlagzeilen publiziert.
Unterschwellig klingt die vierte Definition an, die auf die Erfahrung der Hyperinflation nach dem ersten Weltkrieg anspielt. Was in der öffentlichen Diskussion erstaunlicherweise meist fehlt, ist die zweit Definition, die auf den wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation verweist.
Theoretischer Unterbau
Die Wirtschaftswissenschaften studieren Inflation und deren Ursachen
seit vielen Jahren. Inflation wird im Rahmen der Marktwirtschaft als
durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage entstehend
beschriebenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Inflation
: Wenn einem geringen Angebot eine grössere Nachfrage
gegenübersteht erhöhen sich die Preise.
Die Inflation kann durch
- erhöhte Nachfrage, wenn die Konsumenten mehr Güter kaufen wollen, als am Markt angeboten werden, oder
- Erhöhung der Preise, durch die Produzenten, die durch höhere Kosten der Produktion dazu gedrängt werden, entstehen.
Ein älterer Erklärungsansatz nimmt an, dass eine Zunahme der
Geldmenge - bei sonst gleichbleibender SituationDie bei Wirtschaftswissenschafter beliebte und meist
notwendige ceteris paribus Einschränkung.
zur Inflation führt.https://de.wikipedia.org/wiki/Quantit%C3%A4tstheorie
. Populär ausgedrückt: wenn Geld in Hülle und
Fülle vorhanden ist, so ist es weniger wert.
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Messung der Inflationsrate
Die Messung von Inflation ist schwierig. Ziel ist, die Geldentwertung
objektiv zu messen - entscheidend für das Ergebnis ist aber, welche
Güter dabei berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Indices und die
Berechnungen sind den nationalen Statistischen Zentralämtern
übertragen.Was zu unterschiedlichen Inflationsraten für
verschieden Länder führt und Anlass Unterschiedliche Ergebnisse zu
erklären, gibt; in Österreich fragt man, warum die Inflation hier höher
ist, als in Deutschland.
Für die Bestimmung wird ein Warenkorb
definiert, der dem üblichen Konsum einer Familie entsprechen soll und
dann werden regelmässig die Preise für die Güter in diesem Warenkorb
erhoben. Aus den Differenzen zum Vorjahr ergibt sich dann die
Inflationsrate. Der deutsche und der österreichische Warenkorb enthalten
nicht die gleichen Güter zu gleichen Teilen, in Österreich ist der
Bereich Gaststätten und Beherbergung stärker vertreten als in
Deutschland, was meist als Begründung für den momentan höheren Anstieg
in Österreich akzeptiert wird.
Es gibt einen harmonisierten
Verbraucherpreisindex der für die EU und den Euroraum monatlich
publiziert wird [https://ec.europa.eu/eurostat/web/hicp]. Dieser weist
für Deutschland 7.6% und für Österreich 9.6% im April 2023 aus.
Für die Bestimmung der Kerninflation
werden Energie und Lebensmittel bei der Bestimmung der Inflationsrate
ausgeschlossen, weil diese stärker schwanken und im wesentlichen nicht
im betrachteten Land entstehen. Die Kerninflation wird deshalb beim
Entscheid für geldpolitische Massnahmen der Zentralbanken herangezogen
um kurzfristige und externe Einflüsse bei der Entscheidung
auszuschalten.[https://de.wikipedia.org/wiki/Kerninflation]
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Eine Vermögenspreisinflation kann auch erhoben werden. Sie
misst die Preissteigerung für Vermögenswerte, die in den allermeisten
Preisindices nicht enthalten sind.Ein Index
der Vermögenspreise wird von einem von einer Fonds
Verwaltungsgesellschaft abgespaltenen Institut publiziert.
Sie ist politisch wesentlich weniger populär, wie sich
gleich zeigen wird.
Geldpolitik
Die Geldpolitik der ZentralbankenBesonders die europäische Zentralbank und die U.S.
Federal Reserve System, kurz the Fed
sind für die Geldmarktpolitik zuständig. Sie versuchen,
die Inflationsrate gleichmässig auf etwas 2 % zu halten.TODO Belegen
Es wird angenommen, dass diese geringe Inflation die
Funktion des Arbeitsmarktes in einer Rezension erleichtert.https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Steuerung
Produziert bei Sparern auch die Illusion eines
positiven Sparzinses, weil die meisten Menschen nicht die Inflation vom
Zins auf dem Sparbuch abziehen und dann feststellen, dass der reale Zins
negativ ist…].
Die Zentralbanken beobachten die Entwicklung der Wirtschaft,
insbesondere die Inflation, die Arbeitslosenrate etc. und legen den
Basiszinssatz und Anforderungen an minimale Reserven der Banken bei der
Zentralbank fest. Die meisten übrigen Zinssätze werden dann als
Aufschläge auf diesen Basiszinssatz festgelegtIn 100stel Prozenten, sogenannten basis
points.
.
Theoretischer Zusammenhang zwischen Geldmenge, Leitzins und Inflation
Wenn Zinssätze niedrig sind, also Geld billig ist, so werden
mehr Investitionen getätigt, weil mehr Investitionen sich für den
Investor rechnetEffektiv sind Zinsen in der Überlegung ob sich eine
Investition lohnt, Kosten; sind sie niedriger, lohnt sich die
Investition eher.
. Zentralbanken nehmen an, dass niedrige Zinsen
Investitionen fördern und damit die Konjunktur ankurbeln und hohe Zinsen
sie bremst. Solange die Inflationsrate unter dem Ziel liegt, sind
niedrige Zinsen angesagt; wenn die Inflationsrate den Zielwert
überschreitet, können Zinsen erhöht werden, um die Wirtschaft zu bremsen
und die Inflation zu reduzieren. – Soweit die Theorie.
Niedrige Zinssätze erhöhen die Geldmenge. Ist der Zinssatz bereits
Null, so sind negative Zinsen wenig geeignet, die Geldmenge auszuweiten
und die Zentralbanken haben nach der Weltwirtschaftskrise 2008 andere
Instrumente zur Ausweitung der Geldmenge angewandt.sog. Open Market Operations, die seit 2010 bei
der EZB stark zugenommen haben.
Die Geldmenge wird von den Zentralbanken gemessen; am relevantesten
scheint M3M3 schliesst Bargeld, Einlagen und Anteile an
Geldmarktfonds mit Laufzeit bis zu 2 Jahren ein; die USA publizieren
aber nur noch M2, weil angeblich die Entwicklung der beiden Grössen
gleich verläuft - die publizierten Werte deuten aber jedenfalls bis 2006
auf starken Anstieg.
. Sie wächst seit 2000 kontinuierlich:
- in Europa M3: 1995: 3.7, 2008: 9.4, 2020: 13, 2022: 16 . 10^12;
- in den USA M2: 1995: 4 10^12, 2019: 15, 2021: 21 https://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/geldmengen.html#charts
.
Entwicklung 2000 bis 2020
Um negative Effekte der beiden Finanzkrisen 2000 und 2008 im Schach
zu halten, haben die Zentralbanken in diesen beiden Dekaden die Zinsen
sehr niedrig gehalten und die Geldmenge entsprechend erhöht. Seit 2013
sind die nominellen Zinsend.h. Zins minus Inflation, auch Realzins genannt.
unter 0.6 und seit 2015 negativhttp://wko.at/statistik/eu/europa-zinsen.pdf
.
Die EZB hat von 2008 den Zinssatz von 3.75% auf 0% gesenkt und bis
2016 dort belassen um die Wirtschaft anzukurbelnBesser, eine Rezension zu vermeiden.
. Es bestanden verschiedene Gefahren:
Zusammenbrüche von Banken, die infolge unvorsichtiger Geschäfte zu Problemfällen wurden.Insbesondere Banken in Irland 2013,Italien mehrere Fälle, etc.
die Griechische Staatsschuldenkrisehttps://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Staatsschuldenkrise
. Griechenland wurde 2001 in die Eurozone aufgenommen, mit einem Bericht, der 2004 als falsch erkannt wurde.Wahrscheinlich hatten U.S. Banken wie Goldman Sachs und JP Morgen, Griechenland - und auch Italien - geholfen, ihre Staatsschulden zu verschleiern. https://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Staatsschuldenkrise
2009 musste Griechenland seine Staatsverschuldenquote von 107% auf 129% BIP korrigieren und die laufende Verschuldung auf 12% BIP korrigieren. Diese Krise wurde durch Kredite der IWF und der EU von 153 10^9 Euro gelöst. https://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Staatsschuldenkrise
Staatspleiten, weil verschiedene Länder sehr hoch verschuldet waren und höhere Zinsen nur zu höherem Defizit und damit zu noch höherer Verschuldung führen würdeNach Verschuldung 2022 in % BIP: Griechenland 177%, Italien 145%, dann Portugal, Belgien, Spanien und Frankreich > 110% [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Staatsschuldenquote]
.
Beobachtungen
Entgegen der Theorie, hat der niedrige Zinssatz kaum das erwartete
Wachstum der Wirtschaft in der Eurozone ausgelöst. Experten weisen auf
die Finanzwirtschaft, die offensichtlich einen grossenteils der neu
geschaffenen Mittel absorbiereDer DAX hat von Tiefststand 2003 bis 2020 verfünffacht,
von 2500 auf 12,000 Zählern, ähnlich andere Börsenindex
. Immobilienpreise haben stark zugenommenHauspreise Deutschland zwischen 2010 und 2020
verdoppelt [https://de.statista.com/statistik/daten/studie/70265/umfrage/häuserpreisindex-in-deutschland-seit-2000/]
.
Weil die bereitgestellten Finanzmittel nicht sofort im Konsum sonder
erst über den Umweg der Finanzwirtschaft in der Realwirtschaft
angekommen sind, hat sich die Vergrösserung der Geldmenge bis 2021 nicht
im Lebenskostenindex ausgewirkt. Die COVID Katastrophe hat während
mehreren Jahre den Konsum behindert, einerseits durch extreme
finanzielle Belastungen einzelner KonsumenteBei weitem nicht bei allen; bei vielen wurden durch
staatliche Massnahmen Einkommensausfälle kompensiert und ihre Vermögen
haben sich während der Krise vergrössert
und durch Behinderung des KonsumsVerbot von Reisen, Schliessung von Gaststätten etc.
.Während der COVID Katastrophe wurden staatliche
Hilfspakete geschnürt, die zusätzliche Begründungen für
Geldmengenausweitung lieferten aber nicht sofort zu einer Verstärkung
des Konsums und einem Anstieg der Inflationsraten führte.
Die Politik der Geldschwemme um Bankenpleiten abzuwenden und die
nicht erfolgreichen Versuche, die Konjunktur mit niedrigen Zinssätzen
anzukurbeln, hat zu einer deutlichen Vergrösserung der grossen Vermögen
und einer Erhöhung der Vermögensungleichverteilung geführt.Wer über genug Kapital verfügt hat, konnte die
Differenz zwischen den in der Realwirtschaft zu erreichenden 5 bis 10%
Rendite und den Kosten von Krediten bei den Zentralbanken zu 0%
ausnützen.
Entwicklung ab 2022
Ab 2021 stieg die Inflationsrate in der Eurozone von ungefähr 1% rasch auf 5% im Januar 2022 an und stieg weiter auf 11% im Oktober 2022.
Zwei wahrscheinlich unabhängige aber gleichzeitig eintretende Ereignisse führten zu einem raschen Anstieg der Inflationsraten:
- Das Ende der COVID EinschränkungenGraduell wurden im Laufe 2022 die Einschränkungen bis
auf Null reduziert.
führte zu einer starken Konsum-Nachfrage, die aus angespartem Konsumverzicht der COVID Jahre finanziert wurde. - Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 führte zu
einer Verunsicherung und in Folge starker Preiserhöhungen für Gas und
Erdöl.Wirtschaftssanktionen behinderten den Import und
Russland drohte mit Stopp des Exports von Gas und Erdöl nach Europa. Der
Preis von Erdgas und -öl, und durch Marktmechanismen auch eine rasche
Steigerung der Elektrizitätspreise, schlug sich rasch im
Konsumentenpreisindex nieder.
Die beobachtete Inflation veranlasste die Zentralbanken die Zinsen schrittweise zu erhöhen um die Nachfrage zu mindern oder die Geldmenge zu vermindern. Der Leitzins stieg im Juli 2022 erstmals auf 3.5% um dann weiter bis auf 3.75% im Mai 2023. Diese Zinssatzerhöhungen schlagen sich über Mietzinserhöhungen im Index nieder. Ähnlich wirken die Energiepreiserhöhungen indirekt auf die Produktionskosten vieler Güter, die in Folge auch erhöht werden. Untersuchungen 2023 zeigen aber, dass Firmen die Gelegenheit genutzt haben, genutzt haben, um ihre Gewinne zu erhöhen.
Die Teuerung, die beim Konsumenten ankommt, führt zum Verlangen nach
Ausgleich in Lohnverhandlungen, was wiederum als höhere Kosten in die
Preisfestsetzung eingeht und damit erneut den Index erhöht.Dass es schwierig ist, aus einer Inflationsspirale, die
sich selbständig verstärkt auszubrechen, ist seit langem bekannt; dass
aber nachdem Firmen ihre Gewinne durch Preiserhöhungen massiv
aufgebessert haben nun Zurückhaltung bei den Arbeitnehmer bei
Lohnverhandlungen einzufordern ist (1) zynisch und (2) theoretisch nicht
begründet, weil Lohnabschlüsse nur vergangene Einkommensverluste
wettmachen und damit nicht die Nachfrage erhöhen.
Die erhöhten Zinsen brachten Kursverluste bei Anleihen. Banken, welche die niedrigen Zinsen ausgenützt haben und geborgtes Geld zu Zinskosten 0% in festverzinsliche Anleihen mit höheren Zinsertrag angelegt haben, machten anfänglich ein gutes Geschäft auf Kosten der Zentralbanken; durch die Zinserhöhungen der Zentralbanken 2022 sind dann aber festverzinsliche Anleihen im Wert gesunken und die Banken in Schwierigkeiten geraten und mussten aufgefangen werden: Silicon Valley Bank als erstes Opfer.
Inflation als Thema in der Politik
Inflation ist 2023 zum dominanten Thema geworden.In Österreich nur übertroffen von der Diskussion warum
die Inflationsrate in Österreich höher ist als in Deutschland; wenn man
die Differenz in der Arbeitslosenrate auch so intensiv diskutierten
würde…
. Es ist ein bequemes Thema, weil nationale Politiker
meinen, dass sie nicht schuld sind und deshalb beliebige
Nicht-Lösungen vorschlagen können.
Als Ursache wird die Steigerung der Energiepreise dargestellt und die
hohen Mieten; dass die Mietzinsen steigen, wenn die Immobilienpreise
gestiegen sind, ist scheinbar nicht bekannt, auch wenn schon eine weile
diskutiert wird, dass die Wohnbaugenossenschaften hohe Preise für
Bauland zahlen müssen.Die Diskussion von Verzögerungen durch komplexe
Bewilligungsverfahren, Einsprachen etc. ist beliebter, weil es zur
Reduzierung der Anforderungen und damit zu erhöhtem Gewinn der Bauherrn
führen könnte.
. Und dass Geldschwemme die Immobilienpreise angehoben
hat, ist längst vergessen.Das Gedächtnis von Journalisten ist glücklicherweise
noch kürzer als das der Politiker!
Hohe Kosten für Wohnungen erreichen in den Medien
Aufmerksamkeit.Einzelfälle von Familien ohne grossen Verdienst, die
eine neue Wohnung suchen oder mit einer grossen Kostensteigerung wegen
höherer Energiepreise konfrontiert sind, sind spektakulär.
Die Zinssteigerungen der Zentralbank erreichen die
Bevölkerung erst mit Verzögerung: ein grosser Teil der Hypothekarkredite
ist für einige Jahre mit fixiertem Zinssatz; erst bei der Erneuerung
trift der neue, höhere Zinssatz den Schuldner. Es wird erwartet, dass
dies besonders im UK mit Hypotheken, die nur für wenige Jahre
abgeschlossen wurden, viele Hausbesitzer mit enormen Steigerungen
konfrontiert: wenn die Zinsen von 2% auf 6% steigen, so verdreifacht
sich die monatliche Zinszahlung; das kann nicht jedes Haushaltsbudget
auffangen!
Diskutierte Massnahmen
Österreichische Politiker äusserten verschiedene Ideen, aber kaum welche die allenfalls die Inflation hätten reduzieren können:
- Ausgleich der Energie-Pries-Steigerungen, für Haushalte und Industrie – was auf eine Finanzierung der Gewinne der Energiefirmen aus Steuermittel hinausläuft; ergänzend wurde vorgeschlagen bei den in Österreich besteuerten Energiefirmen durch eine Steuer auf den Übergewinnen diese Auslagen zurückzuholen. Viel Administration, wenig Treffsicherheit und grosse Reibungsverluste.
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Die Steigerung der Lebensmittelpreise könnte durch eine Reduktion der Mehrwertsteuer gebremst werden, wobei aber keine Gewissheit besteht, dass die Steuerminderung vom Handel an die Konsumenten weitergegeben wird.Der stärkere Anstieg der Lebensmittelpreise in Österreich im Vergleich mit Deutschland wurde diskutiert und die starke Konzentration des Lebensmittelhandels in ÖsterreichDrei Anbietern, REWE, Spar und Hofer, teilen sich 84% des Marktes.
bemängelt; dass die Politik in der Vergangenheit der Zunahme der Kartellierung tatenlos zugesehen hat, wurde nicht erwähnt.
Massnahmen zur Abfederung des Anstieges der Kosten für WohnenEnergie, Mietzinse und Kosten für Wasser, Abwasser und Abfallbeseitigung
wurden nicht ernsthaft überlegt, weil einerseits die Stadt Wien mit Mietzins-Erhöhungen und Preissteigerungen selber preistreibend ist und anderseits die Regulierung des Wohnungsmarkts so undurchschaubar, dass keine vernünftigen und einfachen Lösungen denkbar sind.Möglicherweise treffen diezeitungswirksamen
Geschichten nur wenige potentielle Wähler, arme Ausländer, und nicht die angestammte Wohnbevölkerung, die mit alten, und daher billigeren Mietverträgen wohnt.
Auffällig war, dass weder Politiker noch die Medien die Ursache der
Inflation in der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken und damit der
Geldschwemme seit 2000 sahen.Das Qualitäts-Zeitungen, deren Einnahmen aus
Inseraten durch die Konkurrenz von Google und der social media
weggebrochen waren, weder genug noch gut bezahlte Mitarbeiter haben, die
eine ernsthafte Recherche betreiben können, ist eine sehr indirekte
Folge von IT.
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