Andrew U. Frank

Ein Haus in Italien

Wie wir zu einem Haus in Italien gekommen sind und wie wir es einrichten, nutzen und geniessen wollen. (pdf)

2021-05-03

Vorwort

Italien war immer wichtig in meinem Leben und ich habe mich wohl in keinem andern Land häufiger und regelmässig aufgehaltensiehe Vor-vorgeschichte

. 2021 haben wir dann ein Haus in Volterra gekauft und begonnen, es für uns zurecht zumachen.

Als Befürchtungen von Inflation etwa 2020 dringender wurden und Preise für Immobilien in Italien noch niedrig in Wien aber ziemlich unerschwinglich geworden waren, fanden wir - durch Vermittlung meines Bruders - ein Haus in der Toskana, das den Aspekt Stadthaus mit dem Flair eines Landhauses verband: Terrasse mit weiter Aussicht und grosser Garten.

Volterra

Die Stadt ist eine Gründung der Etrusker und für ihre Alabaster-Arbeiten berühmt und liegt zuoberst auf einem Hügel auf etwa 600 m über Meer. Das Meer ist etwa 30 kmaber 50 Minuten Autofahrt

entfernt.

Die Kleinstadt hat etwa 10,000 Einwohner und war lokales Zentrum mit einem Radius von etwa 50 km die nächsten grösseren Städte sind Florenz, Pisa, Livorno, Cecina, Piombino; das nahe San Gimignano ist etwas kleiner

. Entsprechend sind die meisten Dienstleistungen und Geschäfte vorhanden - wenn auch nicht mit der Auswahl und Qualität, wie wir sie von Trento kennen.

Die Stadt ist noch vollständig von einer mittelalterlichen Mauer umgeben; weiter draussen finden sich auch noch Reste der viel älteren Mauer der etruskischen Siedlungerbaut wohl 1000 .. 500 v.Chr.

, die scheinbar grösser war. Es sind auch verschiedene römische Ruinen ausgegraben worden - besonders ein schönes TheaterEine der vielen touristischen Beschreibunge

.

Die Stadt ist ziemlich touristisch, vor allem Tagestourismus; es gibt wenige kleine Hotels. Die Touristen konzentrieren sich auf zwei Hauptstrassen, zwei Aussichtspunkte und den Hauptplatz. Der Tourismus hat einige einschlägige, billige Touristenläden gebracht, die angestammten, altmodische Geschäfte - z.B. Eisenwarenhandlung - vertrieben haben, uns viel zu viele Pizzerien, aber die notwendige Infrastruktur (Alimentari, Spital, Cafe für Einheimische) gibt es noch und die internationalen Ketten (Guggi, Zara, Starbucks etc.) fehlen.

Dank der Seehöhe sind Nächte auch im Hochsommer kühl (unter 20° C). Es scheint auch genug zu regnen, so dass die Bäume im Garten üppig wachsen.

Vor allem aber, versichert ein Freund meines Bruders, der seit mehreren Dekaden ein Haus in der Nähe der Stadt besitzt, sind die Leute zuverlässig, es gibt keine Kriminalität… Wohl auch weil in der Stadt mit Carabinieri, Polizia, Polizia Penitenziaria, Guarda di Finanza und Vigili Urbani wohl gegen 100 Polizisten vorhanden sindWir haben im Sommer schöne Häuser in Sizilen näher am Meer gesehen, wissen aber um die Schwierigkeiten, mit den lokalen Administrationen und der Kriminalität umzugehen. Eine Stadt mit etruskischen Wurzeln scheint lebbarer als Sizilien mit einer jahrhundealten Tradition von Ausbeutung durch Fremde.

. Von diesem Freund hat mein Bruder auch die Kontakte zu einem lokalen Treuhänder und Handwerker übernommen, die ihm beim Kauf, der Administration und Umbau seines kleinen Hauses geholfen haben.

Die ganze Stadt innerhalb der Mauern ist für den Autoverkehr zwischen 10 und 19 Uhr gesperrt (ausser für Anwohner). Zum Parkieren steht eine grosse, kostenpflichtige Garage auf der Südseite - wo alle Touristen hin geleitet werden - und ein freier Parkplatz auf der Nordseite bereit. Der freie Parkplatz ist eine Stiege mit 200 Stufen vom Haus entfernt. Autofahren innerhalb der Mauern ist nicht attraktiv, weil die Strassen sehr eng sind und ein striktes Einbahnstrassen-Regime herrscht.

Risiko für eine Geldanlage

Der Preis war - für die ganze Anlage, d.h. Haus und Garten, - vernünftig und deutlich unter den Baukosten (weniger als 1000 € m²). Mit dem Partner meines Bruders, der als Architekt schon viele Häuser gekauft, verkauft und umgebaut hat, kamen wir zum Schluss, dass sich die 4 Wohnungen mit einem Aufwand von vielleicht 500 €/m² zurechtmachen liessen. Dazu Dach und Fassade mit je 60,000 €. Würde man 3 Wohnungen mit 300 m² zu 3000 € verkaufen, wären die Kosten gedeckt.

Uns scheint das Risiko gering, dass ich hier massiv Geld verlieren würde.

Details des Gebäudes

Wir haben bei der ersten Besichtigung nicht allzu viel im Detail gesehen aber einen allgemeinen Eindruck gewonnen.

Eine weiter Wohnung mit Zugang von der Via della Fonte (Nummer 8) hat einen andern Besitzer und ist nicht angeboten; sie wäre allenfalls separat zu kaufen.

Auf der Terrasse

Zum Haus gehört eine grosse Terrasse von der eine Treppe den Garten führt. Von der Terrasse hat man eine grossartige Aussichtimage

. In dem Augenblick habe ich begriffen, dass wir hier die Verbindung von Haus in der Stadt mit den kurzen Wegen und die Aussicht eines toskanischen Landhauses finden.

Der Garten ist gross und mit verschiedenen Fruchtbäumen bepflanzt

Nach der ersten Besichtigung

Mir hat das Haus eingeleuchtet: Landhaus in der Toskana in der Stadt. Die Stadt gefällt uns, die Leute sind nett und sagen z.B. die Volterani sind wenige, wir müssen zusammenhalten. Der Treuhänder und die Geometer sind vertrauenswürdig.

Ich habe den Eindruck, dass ich meinen Anteil mit dem Geld, das von meiner Erbschaft und von meiner amerikanischen Pension angesammelt ist, bezahlen kann und noch genug übrig bleibt für die Dachreparatur, die mein Bruder als weniger teuer als geschätzt annimmt.

Nachteilig ist

Vorteile sind

Wanderung

Diesmal wandern wir direkt aus der Stadt durch die Porta San Franzesco zur Badia Camaldolese und sehen die Abstürze der Balzeimage

. Da die Tore zur Badia offen standen, sind wir bis zur Kirche hinaufgestiegen und haben die Aussicht bewundert. Plötzlich tauchte ein älterer Herr auf. Ich entschuldigte mich wegen des Eindringens und erwartete eine Wegweisung. Er hingegen bot uns an, das Kloster auf zu sperren und uns das innere zu zeigen. Besonders fasziniert hatte ihn eine Sonnenuhr mit einer ungewöhnlichen Konstruktion, die er in Kleinarbeit rekonstruiert hatte.

Die Entscheidung scheint gefallen

Christine hatte den Eindruck gewonnen, dass ich mich eigentlich für den Kauf entschieden hatte und nur noch überlegte, ob ich mir den Kauf leisten könnte, ohne finanzielle Engpässe in der nächsten Zeit. Ich erinnerte mich an ein Guthaben bei einer Schweizer Bank, das ich vergessen hatte - und damit war für mich auch die Finanzierung gelöst. Nun ging es an detaillierte Abklärungen.

Produced with `daino` from Essays/Volterra/030vorgeschichte.html (public, publish) with master7tufte.dtpl.
daino and w3.css